In den vergangenen Tagen fegte das Sturmtief Ylenia über Deutschland hinweg. Kaum ist der erste Sturm vorüber, nähert sich nun bereits schon der nächste Sturm. Denn nach Ylenia kommt nun Zeynep. Was alle Stürme gemeinsam haben, ist die oftmals tolle Wolkenstimmung. Die starken Winde sorgen dafür, dass die Wolken aufgewühlt über den Himmel fegen. Gerade am Abend sorgt dies für ganz besonders eindrucksvolle Sonnenuntergänge. Ein stürmischer Abend mit hoffentlich beeindruckendem Sonnenuntergang an der Semperoper stand uns also bevor.
Vielleicht ist es dir schon einmal aufgefallen: Am Abend wird es oftmals etwas trüb am Himmel. Der Wind lässt mit Beginn der Abendstunden stark nach. Das liegt daran, dass die Sonne am Tag einige Gebiete stärker erwärmt als andere. Stadtgebiete nehmen mehr Wärme auf als Wälder oder Seen. Wie in einer Lavalampe, steigt die erwärmte Luft nach oben, kühlt ab und sinkt wieder zu Boden. Man spricht von Konvektion oder anders formuliert, von Wind.
Wind am Abend? Eher selten!
Der am Abend in der Regel nachlassende Wind sorgt aber auch dafür, dass die am Tage noch schön strukturierten Cumuluswolken oftmals zu verschleierten Wolken zerfallen oder sich komplett auflösen. Man sieht daher nur sehr selten schöne Sonnenuntergänge mit eindrucksvoll angestrahlten Cumuluswolken. Dies liegt an der nachlassenden Konvektion. Denn die untergehende Sonne heizt die Umgebung nicht mehr unterschiedlich auf, der Wind lässt somit nach. Je mehr die Sonne am Horizont untergeht, umso weniger Wind weht also.
Doch zum Glück hilft Mutter Natur ab und zu etwas nach und sorgt auch am Abend für genügend Wind, sodass sich die schönen “Schäfchenwolken” auch zum Sonnenuntergang halten können. Hierfür benötigt es nur ein “kleines” Sturmtief.
Mehr Wind, schönere Wolken!
Wir nutzten das aktuelle Sturmtief Ylenia, um den Sonnenuntergang an der Semperoper zu fotografieren. Der starke Wind sorgte für einen aufgewühlten Abendhimmel mit beeindruckender Farbstimmung. Der Himmel änderte sich quasi im Minutentakt. Gerade war keine einzige Wolke zu sehen und im nächsten Moment war alles wieder zugezogen. Aber ab und zu gab es die perfekte Mischung aus Wolken und Himmel.
Der richtige Fotostandort
Um uns etwas vor dem Wind zu schützen, stellten wir uns dicht an den Sockel des König-Johann-Denkmals. Dort herrschte so gut wie kein Wind und wir konnten somit einige Belichtungsreihen fotografieren, ohne dass es zu einem Versatz in den unterschiedlichen Aufnahmen kommt. Um den Himmel noch etwas bedrohlicher zu gestalten, nutzten wir einen Verlaufsfilter von unserem NiSi Filtersystem. Dieser Filter ist im oberen Bereich abgedunkelt und verläuft dann sanft nach unten, bis er komplett klar ist. Man kann mit Hilfe eines Verlaufsfilters den Himmel also sanft abdunkeln, ohne dass der Rest des Bildes unnötig dunkel wird.
Als Kamera kam wieder unsere Canon EOS R zum Einsatz. Da wir vor dem Denkmal standen, war der Abstand zur Semperoper sehr klein. Wir konnten daher seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder unser Canon EF 16-35mm 1:2,8L III USM Weitwinkelobjektiv nutzen.
Es folgt der nächste Sturm
Bereits in der kommenden Nacht vom 18. auf den 19. Februar fegt das Sturmtief Zeynep über Deutschland hinweg. Laut Meteorologen soll dieser Sturm sogar noch heftiger werden als Ylenia. Wir werden schauen, ob es sicher genug ist, um einige Fotos zu machen. Solltest auch du überlegen mit der Kamera loszuziehen, achte bitte auf deine Sicherheit. Wälder sind tabu! Gerade die bereits geschädigten Bäume könnten nun besonders schnell umkippen. Du solltest dich auch vor herabfallenden Ästen oder Gegenständen wie Dachziegeln etc. in Acht nehmen!
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